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Die ursprüngliche Idee im Projekt Bewegte Nachbarn: Das Projekt wollte für die fitten, aber nicht aktiven Seniorinnen und Senioren Bewegungsangebote im öffentlichen Raum setzen. Geplant war, dies gemeinsam mit Anbieterinnen und Anbietern aus dem Gesundheits-/Sportbereich durchzuführen. Doch dann besann man sich auf die Ressource Nachbarschaft: Inspiration war eine Dame, die bereits seit einiger Zeit in der Nachbarschaft spazieren ging – immer mit einer Gruppe von 7–8 Personen. Das Projektteam überdachte sein ursprüngliches Konzept und nahm sich vor, mit einem „Spaziergehen-Angebot“ vor allem Menschen anzusprechen, die bereits in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und sich einen längeren Spaziergang alleine nicht mehr zutrauen.
Das Projektteam bot daraufhin eine Schulung für „Spazierbuddys“ an, die über Medienarbeit und Mundpropanda beworben wurde. Teilweise konnte das Team auch auf bereits Engagierte zurückgreifen. Spazierbuddys sind Menschen 50+, die sich gern im Freien bewegen und für andere engagieren, „etwas zurückgeben“, möchten. Die Schulung war ursprünglich auf 2 x 3 Stunden ausgelegt, im Winter wurde das Konzept witterungsbedingt auf 3 x 2 Stunden geändert. Themen der Schulung waren u. a.: Eigenschaften und Nutzbarkeit des Weges (z. B. Nebeneinander gehen möglich?, Rollator möglich?), Jahreszeit und Uhrzeit, Erste Hilfe, Stärkung (z. B. Traubenzucker), Arbeit mit Seniorinnen und Senioren, Akquise von Teilnehmerinnen und Teilnehmern, Ehrenamt allgemein.
Das Team führte – nach Erstgesprächen mit den Interessierten – die Schulung durch und erarbeitete eine Broschüre mit Bewegungsübungen, die auf den Spaziergängen mit oder ohne Theraband gemeinsam durchgeführt werden können. Die Spaziergänge sollten wöchentlich oder mindestens 14-tägig stattfinden. Die Grundstruktur der Spaziergänge: ½ Gehzeit und ½ Stunde Übungen und Pausen. In der Praxis wurde länger gegangen – vor allem, wenn Seniorinnen und Senioren ohne Mobilitätseinschränkungen mitmachten.
Den Spazierbuddys stand bei Fragen eine Physiotherapeutin zur Verfügung. Bei regelmäßigen Treffen konnten sich die Ehrenamtlichen über ihr Engagement austauschen und als Gruppe zusammenwachsen.
Tipps:
- Die Broschüre mit den Bewegungsübungen hat ein Pocketformat, damit es gut auf die Spaziergänge mitgenommen werden kann. Auch die Teilnehmer:innen erhielten das Heft.
- Eine mehrteilige Schulung ist auch deshalb sinnvoll, weil die Spazierbuddys Zeit brauchen, „aufzutauen“ und sich gegenseitig kennenzulernen.
- Ein Team aus zwei Spazierbuddys ist eine gute Möglichkeit, das Miteinander zu festigen und die Verantwortung zu verteilen.
- Kontinuität ist bei einem derartigen Angebot sehr wichtig, die Teilnehmer:innen wollen sich darauf verlassen können.
- Spazierbuddys können unterschiedliche Wege oder Varianten von Routen gehen. Eine Möglichkeit besteht auch darin, dass weniger fitte Teilnehmer:innen eine Runde mitgehen und eine zweite Runde für die anderen eingeplant wird.
- Idealerweise finden sich auf den Routen auch Sitzmöglichkeiten.
Projekt:
Bewegte Nachbarn