Aktiv und gesund ins Alter mit Seniorinnen- und Seniorentreffs

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Viele ältere Menschen möchten auch in ihrem Ruhestand aktiv bleiben und sich sozial engagieren. Aus diesem Grund wurde das Projekt „Aktive Gesundheitsförderung im Alter“ in Hamburger Seniorentreffs durchgeführt. Die Ergebnisse aus der dazugehörigen Studie Integration freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements: „Gesundheitsförderung in Seniorentreffs‘“(Altentagesstätten) werden hier kurz vorgestellt.

Alt, aktiv und gesund 

Immer mehr ältere Menschen verbringen ihr Leben in einem gesundheitlich guten Zustand und wünschen sich ein möglichst aktives Dasein. Denn obwohl das Erwerbsleben für die meisten Vergangenheit ist und die Verpflichtungen in Beruf und Familie nachlassen, bleiben viele Seniorinnen und Senioren leistungsfähig und leistungsbereit. Die wenigsten streben einen vollständigen Rückzug aus wichtigen gesellschaftlichen Bereichen an, weshalb für manche die Suche nach Fortsetzung oder sogar Erweiterung eines Engagements, zum Beispiel als Ehrenamtliche:r, beginnt. Da das kalendarische Alter als Grundlage für gesetzliche Regelungen nicht mehr ausreicht, eine Förderung des freiwilligen Engagements nach individueller Leistungsfähigkeit und Motivation aber auch im Sinne der Altenpolitik gefördert werden muss, um personelle Ressourcen in der Gesellschaft optimal zu nutzen, hat sich die hier vorliegende Studie mit diesem Themenfeld beschäftigt. Nach zwei abgeschlossenen „Hausarztstudien“ erfolgte in den Jahren 2003 bis 2004 eine Adaption eben dieser, die in Teil 3 der Hausarztstudie in insgesamt zehn Module gegliedert zusammengefasst wurde. Das Modul 4 betrifft die Integration freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements mit dem spezifischen Programm „Gesundheitsförderung in Seniorentreffs“.

Aufbau und Umsetzung des Programms „Gesundheitsförderung in Seniorentreffs“

  • Viele ältere Hamburger:innen sind bereits ehrenamtlich aktiv. Da sich diese Aktivitäten aber stark voneinander unterscheiden und nicht einheitlich organisiert sind, beobachtete die Studie zunächst freiwillige Aktivitäten in Seniorinnen- und Seniorentreffs.
  • In einem nächsten Schritt wurden interessierte Einrichtungen kontaktiert, die Gegebenheiten vor Ort evaluiert und dokumentiert und in Folge spezifische Strategien zur Umsetzung der Gesundheitsförderung für einzelne Treffs entwickelt.
  • Anschließend erfolgte die Durchführung der Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in teilweise stark adaptierter Form in vier von insgesamt 14 kontaktierten Einrichtungen, bei denen sich das Programmangebot und die eigenen Absichten insofern deckten, als dass gesundheitsfördernde Angebote großen Anklang fanden, Besucher:innen nicht nur an passiven Angeboten wie etwa einer Kaffeetafel interessiert und die räumliche Infrastruktur gegeben waren.
  • Das Basiskonzept wurde in drei aufeinanderfolgende Module aufgespalten und inhaltlich sowie didaktisch angepasst. In einem Zeitraum von fünf Monaten wurden an drei Terminen folgende Inhalte in zweistündigen Veranstaltungen theoretisch und praktisch vermittelt: „Gesund und selbständig im Alter leben – Erkenntnisse aus der Altersheilkunde“, „Körperliche Bewegung und Freizeitgestaltung im Alter“, „Ernährung im Alter – Tipps für den Alltag“, „Seniorentreff für türkischstämmige Migrantinnen und Migranten“.

Ergebnisse der Untersuchung

Eingangs sei noch einmal erwähnt, dass die Maßnahmen der Gesundheitsförderung in den sehr unterschiedlichen Seniorinnen- und Seniorentreffs an bereits vorhandene strukturelle, personelle und teilnehmer:innenbezogene Bedingungen angepasst werden mussten. Diese Vorarbeiten erwiesen sich als umfangreich, da es kaum passende Vorbilder gab und die Einrichtungen grundsätzlich sehr verschieden waren. Dennoch lässt sich resümieren, dass sich das Projekt „Gesundheitsförderung in Seniorentreffs“ mit den umfangreichen Adaptationen des Programms „Aktive Gesundheitsförderung im Alter“ in jedem der vier evaluierten Treffs gelohnt hat. Man kann nun gut unterscheiden, welche Formen von Seniorinnen- und Seniorentreffs es gibt und welche Zielgruppen diese unterschiedlichen Einrichtungen nutzen. Darüber hinaus lassen sich Empfehlungen für unterschiedlich konzeptuelle Ansätze der Gesundheitsförderung aus diesen Erkenntnissen ableiten. Ein weiteres interessantes Fazit ist auch, dass – trotz anfänglicher Zurückhaltung viele ältere Menschen – ehrenamtlich engagierte Bürger:innen und professionelle Leitungen der Treffs nach Beendigung des Programms zu Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für Anliegen der Gesundheitsförderung wurden.

J. Anders, U. Dapp, Aktive Gesundheitsförderung im Alter "Präventive Gesundheitsberatung für ein erfolgreiches Altern – Kooperation zwischen Hausärzten und geriatrischem Zentrum" Hausarztstudie Teil 3 Modul 4 Integration freiwilligen bürgerschaftlichen Engagements: "Gesundheitsförderung in Seniorentreffs" (Altentagesstätten)

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