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Die Wissenschaft stellt vermehrt Fragen nach den Voraussetzungen für ein gesundes und zufriedenes Altern. Soziale Kontakte gelten hier als besonders wichtig. Was aber, wenn ältere Personen bereits in ihren kognitiven Fähigkeiten eingeschränkt sind? Können soziale Kontakte auch ihr Wohlgefühl steigern? Dieser Frage geht die Studie „Auswirkungen erhöhter sozialer Unterstützung auf das Wohlbefinden kognitiv beeinträchtigter älterer Menschen“ auf den Grund.
Verbessertes Wohlergehen trotz Handicap?
Das gesunde Altwerden steht verstärkt im Mittelpunkt wissenschaftlicher Forschungen. Der zwischenmenschliche Kontakt ist ein wichtiger Faktor für Gesundheit und Wohbefinden älterer Menschen. Ob dies auch auf betagte Menschen zutrifft, deren Denk- und Wahrnehmungsvermögen z. B. durch Krankheiten wie Demenz eingeschränkt sind, wollten Sandra Oppikofer u. a. mithilfe von zwei vergleichenden Studien herausfinden.
Aufbau der Studien
- Insgesamt 84 Personen zwischen 65 und 98 Jahren nahmen an zwei Untersuchungen in der Schweiz und in Österreich teil.
- Bei der ersten Studie lag der Fokus ausschließlich auf Teilnehmer:innen mit geistigen Einschränkungen, bei der zweiten zusätzlich auch auf Personen mit körperlichen Handicaps.
- Die Teilnehmer:innen wurden in regelmäßigen Abständen von Freiwilligen außerhalb des Familien- und Bekanntenkreises mit gemeinsamer sprachlicher und gegebenfalls beruflicher Herkunft sowie geteilten Interessen besucht.
- Die Besuchszeit sollte möglichst aktiv verbracht werden, z. B. in Form von Gesprächen, wobei das Eingehen der Besucher:innen auf die Bedürfnisse der Teilnehmer:innen im Vordergrund stand.
- Ziel war es herauszufinden, ob eine stärkere emotionale und soziale Unterstützung Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Teilnehmer:innen hat.
Wohlgefühl durch persönliche Zuwendung
Ein wichtiges Ergebnis beider Studien ist, dass die gesteigerte Anzahl an Besuchen von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern trotz ihrer Erkrankung bewusst registriert wurde. Durch die zusätzliche Aufmerksamkeit, Austauschmöglichkeiten und Hilfestellung bei Bedarf fühlten sich die Teilnehmer:innen umsorgt und geschätzt. In manchen Fällen dürfte dies zu einem Stress- und Angstabbau geführt haben, was wiederum eine verbesserte Lebensqualität förderte. Insgesamt konnte daher ein positiver Zusammenhang zwischen der Erhöhung sozialer Unterstützung durch Freiwillige und dem Wohlbefinden der Teilnehmer:innen festgestellt werden. Die Tatsache, dass auch ältere Menschen mit demenziellen Erkrankungen von der wohltuenden Kraft sozialer Kontakte profitieren, beweist einmal mehr die Bedeutung des Themas.
S. Oppikofer, K. Albrecht, M. Martin, Auswirkungen erhöhter sozialer Unterstützung auf das Wohlbefinden kognitiv beeinträchtiger älterer Menschen. In: Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie (Epub, Universität Zürich, 2009)