Positive Bilder des Altwerdens: Der Kontakt mit alten Menschen hilft

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Aus der Forschung ist bekannt, dass jüngere Menschen vom Kontakt mit alten Menschen sehr profitieren können, was das Bild vom eigenen Altwerden und die Einstellungen gegenüber älteren Menschen betrifft. Aber wie verhält es sich eigentlich mit alten Menschen, die Kontakte zu Gleichaltrigen pflegen? Eine internationale Studie ging dieser Frage auf den Grund.

Die Frage, ob der Kontakt mit alten Menschen eine positive Wirkung auf Altersbilder und Einstellungen gegenüber alten Menschen hat, wurde bislang vor allem auf intergenerationale Beziehungen (Kontakt von älteren und jüngeren Menschen) hin untersucht. Der Kontakt unter (etwa) Gleichaltrigen (Peers) war kaum Thema in der Forschung.

Für die Studie wurden mehr als 2.300 Personen aus Deutschland, Hongkong, Taiwan, Tschechien und den USA befragt. Verglichen wurden jüngere (39–55 Jahre) mit älteren Menschen (65–90 Jahre).

Die Daten weisen darauf hin, dass der Kontakt mit alten Menschen mit einem positiveren Bild vom eigenen Altwerden und -sein in Verbindung steht. Und diese Verbindung ist für alte Menschen noch stärker als für jüngere. Spannend ist auch, dass freundschaftliche Kontakte oder die Begegnungen in der Freizeit einen größeren Effekt haben als die Kontakte innerhalb der eigenen Familie.

Es zeigt sich also, dass der Kontakt mit anderen alten Menschen eine positive Wirkung für die Bilder von und Erfahrungen mit dem Altwerden und Altsein haben kann. Ein möglicher Grund dafür: Die Autorinnen und Autoren der Studie vermuten, dass Begegnungen mit anderen alten Menschen den Blick für die Vielfalt und Heterogenität des Altwerdens und Altseins schärfen.

Quelle:

Ella Cohn-Schwartz et al., Contact With Older Adults Is Related to Positive Age Stereotypes and Self-Views of Aging: The Older You Are the More You Profit, in: The Journals of Gerontology, B, 78/ 8, August 2023, 1330–1340.