Länger selbstbestimmt leben mit digitaler Technologie

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Digitale Technologie vereinfacht unseren Alltag und durchdringt immer mehr Lebensbereiche. Obwohl manche ältere Menschen Berührungsängste haben, geht die Studie „Digitalisierung für mehr Optionen und Teilhabe“ davon aus, dass auch die ältere Generation von der Digitalisierung profitieren kann.

Ein Zugang zur digitalen Welt für alle Altersklassen

Technologie ermöglicht uns in vielen Bereichen ein angenehmeres Leben. Doch während jüngere Menschen ganz selbstverständlich mit ihr aufwachsen, stellt sie für manche Seniorinnen und Senioren eine Hürde dar. Da ein kompetenter Umgang mit ihr aber für alle Generationen eine wichtige Voraussetzung für eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben in der Stadt oder auf dem Land darstellt, zeigt die Studie von Christine Weiß u. a., was es braucht, damit auch ältere Menschen nicht von den Vorteilen der Digitalisierung ausgeschlossen bleiben.

Kernelemente der Untersuchung

  • Die Studie geht der Frage nach, wie Digitalisierung gestaltet sein muss, damit auch ältere Menschen unkompliziert an ihr und durch sie am modernen Leben teilhaben können.
  • Im Fokus stehen dabei technische und digitale Erneuerungen für die Altersgruppe 65 plus mit Ausblick auf den Stand der Technik in bis zu 15 Jahren sowie die Bedeutung von weltumspannenden Medien, die zunehmend auch auf lokaler Ebene an Einfluss gewinnen. Rahmenbedingungen, wie technische Infrastrukturen, Gesetzeslagen und aktuelle Hemmnisse für die Umsetzung der Digitalisierung werden analysiert.
  • Die Beantwortung der Fragen beginnt nicht mit den technischen Errungenschaften selbst, sondern mit generellen Bedürfnissen und Herausforderungen älterer Menschen, basierend auf einem aktiven Verständnis von Teilhabe, die von Empowerment und Selbstbestimmung geprägt ist.
  • Die Ergebnisse sollen auch dazu beitragen, den demografischen Wandel besser zu verstehen.

Im Alter fit für moderne Zeiten sein wollen

Digitale Unterstützung kann auch älteren Generationen den Alltag erleichtern, zum Beispiel beim Einkaufen, durch vereinfachte Kommunikation mit entfernt lebenden Verwandten, Telemedizin oder digital unterstützte Pflegeangebote. Seniorinnen und Senioren können mit ihrer Hilfe möglichst lange in der eigenen Wohnung bleiben und selbstbestimmt am sozialen Leben teilhaben. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist der Ausbau von digitalen Infrastrukturen auch außerhalb von Ballungszentren. In der Studie besprochene Good-Practice-Beispiele zeigen, dass die Digitalisierung an sich nicht als ein äußerlicher und unerwünschter Einfluss gesehen werden sollte, sondern vielmehr als Chance dafür, das eigene Leben auch im höheren Alter selbst gestalten zu können, sofern man die dafür erforderliche Unterstützung erhält. Denn ältere Menschen sind in der Regel sehr offen und neugierig gegenüber der digitalen Welt und wollen selbst zu aktiven und kompetenten Akteurinnen und Akteuren in ihr werden.

C. Weiß, J. Stubbe, C. Naujoks, S. Weide, Digitalisierung für mehr Optionen und Teilhabe im Alter (2017)

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